„Macht Open Source souverän – oder eher autark?“ So lautet mein Vortrag beim @Bitkom Forum Open Source am 12.09. in Erfurt!
Worum geht´s?
Claudia Plattner‘s These ist bekannt: „Wir verwechseln Souveränität oft mit Autarkie.“ Sie referenziert dabei vermutlich auf die etwa 10 Jahre alte Definition der Begriffe des Bitkom:
- Souveränität: Wir verfügen in zentralen Technologiefeldern […] über eigene Fähigkeiten auf weltweitem Spitzenniveau. Wir sind in der Lage, selbstbestimmt […] zwischen […] Partnern zu entscheiden.
- Autarkie: Wir entwickeln […] Schlüsseltechnologien mit eigenen Ressourcen. Wir ziehen Technologien aus eigener Fertigung […]auch dann vor, wenn sie weniger leistungsfähig sind.
Kurz gesagt: Souveränität ist Kontrolle UND Leistungsfähigkeit. Autarkie ist Kontrolle VOR Leistungsfähigkeit.
Würde relevant mehr Open-Source-Softwares nun zu mehr Souveränität oder zu mehr Autarkie führen?
Die Software-Ökonomie ist riesig
Dafür habe ich mir einmal die Software-Ökonomie des 21. Jahrhunderts näher angeschaut. Github liefert hier spannende Zahlen:
- Es gibt >100 Mio. Software-EntwicklerInnen …
- … sowie >420 Mio. Software-Repositories …
- … und 3,5 Mrd. jährliche Contributions.
Im Ergebnis gehe ich von ~15 Mio. relevanten Softwares auf dieser Welt aus. Darin stecken etwa 350 Mio. Personenjahre Software-Entwicklungsaufwand.
Das Zeit-Investment der Developer verteilt sich auf …
- einige Zehntausend Infrastrukturen
- einige Hunderttausend Libraries & Runtimes
- einige Millionen Softwares & APIs
- einige Milliarden Endgeräte
12.9.2024 in Erfurt
Wie viele dieser Stücke Software sind schon Open Source? Und welchen Aufwand müsste Europa in eine "Open-Source-Wende" investieren? Würde diese Wende mehr Souveränität bedeuten? Auf diese Fragen, und auf noch ein paar mehr, werde ich eingehen ... ich denke es wird spannend.
Bitkom Forum Open Source // Donnerstag, dem 12.9.2024 in Erfurt // Mehr Infos hier: Bitkom Forum Open Source 2024 | Bitkom e. V.
Ich freue mich, euch dort zu sehen!