Welche Wahl haben Unternehmen heute?
Organisationen, die ihre IT modernisieren wollen, haben im Wesentlichen die Wahl zwischen zwei Optionen: Der Private Cloud und der Public Cloud. Beide Varianten unterscheiden sich inhaltlich grundsätzlich nicht, sie können die gleichen Leistungen auf dem gleichen Niveau enthalten.
Ein großer Vorteil der Private Cloud ist: sie bringt ein hohes Maß an Kontrolle über Wartung und Betrieb mit. Genutzte Software, Verfügbarkeit, Wartungsintervalle, Individualisierung, Datenabfluss, Rechtsraum - praktisch jedes Detail der privaten IT-Infrastruktur kann selbst bestimmt werden. Die Public Cloud dagegen bietet eine sehr große Auswahl an bereits vorhandenen IT-Services. Allein Microsoft Azure besteht inzwischen aus >1.000 solcher Angebote. Ohne eigene Investitionen und mit nur wenig Planung können Unternehmen in der Public Cloud schnell mit der Digitalisierung ihrer Prozesse beginnen.
Beide Optionen haben auch klare Nachteile
Die Private Cloud wird vom Unternehmen selbst entworfen, aufgebaut und betrieben. Hierzu müssen wesentliche Charakteristika der IT-Infrastruktur (wie etwa maximale Skalierung, Größe des Betriebsteams) über 3-5 Jahre im Voraus eingeschätzt werden. Die damit verbundene Planung und unternehmensinterne Freigabe der Mittel ist langwierig und verzögert das eigentliche Digitalisierungsprojekt.
Die Public Cloud dagegen wird von einem - meist US-amerikanischen - Dienstleister betrieben. Die Daten liegen zwar in der Regel in europäischen Rechenzentren, die Cloud-Provider unterliegen aber grundsätzlich auch US-amerikanischem Recht bzw. US-amerikanischer Regulierung. Praktisch alle Details der Leistungserbringung im Kontext der Cloud-Services bleiben dem Kunden verborgen und können nicht von diesem beeinflusst oder kontrolliert werden.
Die Hybrid Cloud kombiniert die Nachteile
Lange Zeit haben viele IT-Dienstleister versucht, dieses Dilemma mit Hilfe der Hybrid Cloud aufzulösen. In einem solchen Konstrukt werden die besonders kritischen Aufgaben der Software-Anwendung (etwa die Verarbeitung personenbezogener Daten) in die Private Cloud verlagert. Unkritische Teile der Anwendung übernimmt die Public Cloud (etwa die Nutzer-Oberfläche).
In der Praxis kombiniert die Hybrid Cloud aber die Nachteile beider Konzepte:
- Die Vorteile des großen Service-Katalogs der Public Cloud werden kaum genutzt.
- Die Private Cloud-Services müssen weiterhin selbst konzipiert, aufgebaut und betrieben werden.
- Zudem entstehen Koordinationsaufwände und dadurch zusätzliche Fehlerquellen.
In Summe erfolgt die Digitalisierung der Prozesse dann in der Geschwindigkeit der Private Cloud.
Die Vorteile von Private und Public kombinieren
Die Suche nach einer souveränen Cloud entstammt dem Wunsch, die eingangs erwähnten Vorteile von Private und Public Cloud miteinander zu kombinieren. Die souveräne Cloud - so das Versprechen der Anbieter und der Wunsch der Kunden - soll die Service-Breite und Geschwindigkeit der Public Cloud mit dem hohem Maß an Kontrolle der Private Cloud zusammenführen. Eine souveräne Cloud ist somit eine Cloud, die ihre Kunden digital leistungsfähig macht und ihnen gleichzeitig ein hohes Maß an Kontrolle über ihre IT-Wertschöpfung ermöglicht.